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Loyalität von Mitarbeitern - Hände fassen im Kreis

Jede Führungskraft strebt an, die Loyalität ihrer Mitarbeiter zu erhalten. Doch wird Mitarbeiterloyalität immer richtig verstanden und wahrgenommen? Mein Kollege Ulf Posé hat sich in einem kurzen Beitrag auf LinkedIn damit befasst, wie Mitarbeiterloyalität aussehen kann. Seine Gedanken dazu finde ich sehr wertvoll und möchte sie daher gerne aufgreifen.

Ulf Posé unterscheidet zwischen drei Arten der Loyalität von Mitarbeitern, die im Unternehmen vorkommen können:

  1. Der moralische Mitarbeiter

    Ein moralischer Mitarbeiter zeigt seine Loyalität, indem er allgemein anerkannte Regeln seines Unternehmens befolgt. Er handelt so, wie die Gesellschaft oder seine Kollegen es vorleben und stellt keine Fragen nach dem „Warum“. Verhaltensregeln zu gutem Benehmen, Zuverlässigkeit oder Pünktlichkeit hat er einverleibt und befolgt diese jederzeit. Sofern der Chef eine allgemein anerkannte Richtung vorgibt, gibt es mit dem moralischen Mitarbeiter keine Probleme.

  2. Der funktionale Mitarbeiter

    Im funktionalen Sinne ist Loyalität zu verstehen, wenn der Mitarbeiter sich fast sklavisch an die Regeln des Unternehmens vorgibt – komme, was wolle. Auch er hinterfragt nicht die Bedeutung dieser Regeln sondern tut genau das, was man ihm sagt. Einerseits ist dieses Verhalten pflegeleicht, andererseits kann es zu Realitätsverlust führen, wenn dieser Typ Mitarbeiter seinem Chef nur Honig um den Mund schmiert.

  3. Der sittliche Mitarbeiter

    Anders als die ersten beiden Typen stellt der sittliche Mitarbeiter durchaus die Frage nach dem „Warum“ einer Verhaltensregel und nimmt nicht alles als gegeben hin. Er hat den Drang zu erfahren, ob diese Vorschriften nützlich und mit seiner Denkweise zu vereinbaren sind. Trifft der Chef also Entscheidungen, die nicht nachvollziehbar oder aus seiner Sicht ethisch verwerflich sind, verweigert dieser Mitarbeiter auch mal für den Moment seine Loyalität.

Mitarbeiter-Typ drei erscheint auf den ersten Blick vermutlich nicht immer loyal und als Chef mag man es als nervig empfinden, jede Vorschrift oder Entscheidung begründen zu müssen. Auch ist dieser Typ anders als die anderen keiner, der ständig ja und Amen sagt. Allerdings erinnert Ulf Posé zurecht daran, dass Führungskräfte ihre Entscheidungen dadurch automatisch einem Realitäts-Check unterziehen und wahre Loyalität somit auch mal illoyal aussehen kann. Daran sollten Führungskräfte beim nächsten Widerspruch aus Mitarbeiterreihen denken. Und das möchte auch ich Ihnen ans Herz legen.

Ihr
Markus F. Weidner

[Der Beitrag von Ulf Posé ist hier zu finden.]